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Die Leistung, mehrere dynamische Aspekte, wie den Ball, den Gegner oder die Mitspieler aufmerksam zu verfolgen, ist insbesondere in Sportspielen von enormer Bedeutung. Neben motorischen, vornehmlich schnelligkeitsbezogenen Leistungsvoraussetzungen, sind demnach auch geteilte Aufmerksamkeitsleistungen relevant. Doch wie lässt sich die Aufmerksamkeit trainieren und verändern?

Der „NeuroTracker“ soll u.a. die auf mehrere Objekte verteilte Aufmerksamkeit und die Verarbeitungsgeschwindigkeit erhöhen. Es sollen bereits 18 Minuten Training pro Woche ausreichen, um diese kognitive Fähigkeit zu verbessern und diese Verbesserungen auch auf das Spielfeld zu transferieren.

Die Arbeitsgruppe um Prof. Karen Zentgraf führte das Neurotracker©CORE Programm für ein mehrwöchiges off-court Aufmerksamkeitstraining bei Nachwuchsspielern/innen am Bundesstützpunkt Volleyball durch. Dabei trainierten die Athletinnen und Athleten zwei mal acht Wochen mit je zwei Interventionen pro Woche mit dem Programm.

Wie läuft so ein Training mit dem NeuroTracker ab?

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Die Athleten stehen dabei mit einer 3D-Brille vor einem 3D-kompatiblen Monitor. In einer ersten Phase werden acht Bälle im Raum präsentiert; direkt im Anschluss werden vier dieser acht Bälle für eine Sekunde farblich markiert und nehmen dann die ursprüngliche Farbe wieder an. In der nächsten Phase beginnen die Bälle sich in einer definierten Geschwindigkeit im Raum zu bewegen. Die Aufgabe der Athleten besteht darin, die vier farblich markierten Bälle zu verfolgen, um sie dann – wenn sie zum Stillstand kommen und mit Nummer versehen werden – per Antwort anzugeben.

In jeder Session wurde im ersten Durchgang die Aufgabe ohne Zusatzaufgabe durchgeführt. In den beiden darauf folgenden Durchgängen wurden unterschiedliche Zusatzanforderungen gestellt. Neben sportartspezifischen Zusatzaufgaben (z. B. Blocksprünge, Pritschen oder Tossen des Balls, Abwehrschritte, etc.) wurden hier auch sportartunspezifische Zusatzaufgaben (Ausdauerbelastung auf einem Fahrradergometer, Fußgelenksarbeit, etc.) an die Trainierenden gestellt.

Welche Ergebnisse konnten im Volleyball mit dem NeuroTracker erzielt werden und welchen Nutzen kann das System haben?

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe um Prof. Karen Zentgraf zeigen, dass durch das Training mit dem NeuroTracker Verbesserungen der perzeptuell-kognitiven Leistung erzielt werden können. Die geteilte Aufmerksamkeitsleistung am Neurotracker aller Athletinnen und Athleten verbesserte sich über den Trainingszeitraum. Auch in Leistungsstests, die sich nicht speziell auf die Neurotrackeraufgaben bezogen haben, steigerten sich die Athletinnen und Athleten (z.B. in der Konzentrationsleistung und der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit). In diesem Projekt konnte allerdings kein weiter Transfer auf eine volleyballspezifische Blockentscheidungssituation gefunden werden. In Zukunft sollten weitere Untersuchungen zur der Wirksamkeit von perzeptuell-kognitivem Training und dessen Transfer in die Spielsituation durchgeführt werden.

Kontakt zum Forscherteam:

Prof. Dr. Karen Zentgraf
Zentgraf@sport.uni-frankfurt.de
+49 069 798 245243