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Am 14. September wurde in einem Beitrag auf WISS-Netz.de  über den Start des Kooperationsprojekts zwischen der Nationaler Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) und dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) berichtet. Innerhalb eines gemeinsam veranstalteten Ideen-Workshops zwischen der NADA-Prävention und dem BISp wurde neben der Ausgestaltung des Funktionsumfangs einer Smartphone-App im Bereich der digitalen Athletenbeteiligung besonders auch Design- und Usability-Ansprüche der zukünftigen Zielgruppe diskutiert. Im Nachgang dieses Workshops wurden erste Design-Sets auf Grundlage des geplanten Funktionsumfangs erstellt und sollen hier nun in einer dreiteiligen Artikelserie auf WISS-Netz.de in den kommenden Wochen präsentiert werden. Die Vorstellung dieser Design-Sets erfolgt gemeinsam mit konkreten Anwendungsbeispielen der geplanten Smartphone-App.

Im ersten Teil der Artikelserie geht es nun um die Vorstellung des Kooperationsprojekts und dessen Ziele. Ebenso wird ein erster Ausblick auf die Anwendungsbeispiele der Smartphone-App gegeben.

Im zweiten Teil der Artikelserie stellen wir die zwei Anwendungsbeispiele „Poll & Vote“ sowie „Agenda-Setting“ vor.

Im dritten Teil der Artikelserie stellen wir die Anwendungsbeispiele „Ideenwettbewerb“ vor und geben einen Ausblick auf die weiteren Schritte der Entwicklung und Implementierung der Smartphone-App.

Erster Teil – Eine digitale Toolbox für junge Athletinnen und Athleten für mehr Mitsprache

Die Einbindung und Berücksichtigung der Athletensicht, bei Themen ihre Lebenswelt betreffend, wird seitens der Athleten gewünscht und zudem aktiv eingefordert. Ein Ausdruck dieses Bedürfnisses nach Einbindung und Berücksichtigung ist zum Beispiel der Ende 2017 gegründete Verein „Athleten Deutschland“. Ebenso wurde international zum Ende des vergangenen Jahres der Wunsch nach mehr Mitsprache und Stärkung von Athletenrechten mit Veröffentlichung der „Universellen Erklärung der Spielerrechte“ zum Ausdruck gebracht.

Aus Sicht des Fachgebiets Dopingbekämpfung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) wurden die Vorteile einer weitergehenden Einbindung der Athleten, auch in Themen der Dopingprävention, im Rahmen der Neuausrichtung des Fachgebiets formuliert. Dort angeführte Ansätze fanden bereits eine Weiterführung im Kooperationsprojekt zwischen Nationaler Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) und dem BISp. Um die Athletensicht im Kooperationsprojekt besonders zu berücksichtigen, wurde mit Start des Projekts die Athletenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes eng einbezogen.

Ziel des Kooperationsprojekts „Digitale Athletenbeteiligung in der Dopingprävention“ ist die Entwicklung einer Smartphone-App, welche eine direkte Beteiligung des Athleten zu Themen der Dopingprävention ermöglicht. Zusammen mit der NADA-Prävention wurde zudem basierend auf gemeinsamen Ideen und Vorstellungen im September 2017 ein Workshop zum Thema durchgeführt. Die NADA-Prävention hat mit ihrem Dopingpräventionsprogramm GEMEINSAM GEGEN DOPING bereits frühzeitig die Weichen für mehr Beteiligungen junger Athletinnen und Athleten in diesem Bereich gestellt. Die geplante Smartphone-App soll daher besonders die Arbeit der NADA-Prävention in diesem Bereich sinnvoll ausbauen.

Ziel dieses Beitrages ist es, drei Anwendungsbeispiele zur Nutzung dieser App für den Bereich der Dopingprävention vorzustellen. Dabei ist die Nutzung dieser noch in der Umsetzung befindlichen App nicht auf diese drei Anwendungsbeispiele beschränkt, sondern sowohl thematisch als auch bezogen auf den Anwendungsbereich flexibel anpass- und einsetzbar.

Anwendungsbeispiele der e-Partizipation in der Dopingprävention

Eine Beteiligung von Jugendlichen mittels eines digitalen Beteiligungsverfahrens (e-Partizipation) wurde bereits in zahlreichen anderen gesellschaftlichen Feldern erprobt und erfolgreich umgesetzt. Hier sind Projekte der EU-Kommission zur Beteiligungen von Jugendlichen an (kommunal-)politischen Entwicklungen ihrer jeweiligen Mitgliedsländer beispielhaft zu nennen. Machbarkeit, bezogen auf die erfolgreiche Umsetzung solcher Jugendbeteiligungsprojekte, wurde jüngst auf einem internationalen Jugend-Partizipationskonferenz eindrucksvoll präsentiert. E-Partizipation im Bereich des Nachwuchsleistungssports und hier besonders in Bezug auf die Dopingprävention stellt jedoch einen neuartigen Schritt zur Förderung weiterer Innovationen in der Dopingprävention dar. Das BISp in Kooperation mit dem Ressort Prävention der NADA wendet sich damit auch verstärkt der Innovationsförderung im Bereich der Dopingprävention aktiv zu.

Eine höhere Wahrscheinlichkeit für Innovationen ergibt sich dabei durch das direkte Einbinden von Nachwuchsleistungssportler/-innen und der damit verbundenen Möglichkeit einer Erhöhung von Einzelbeiträgen zu bestimmten Themen durch diese Gruppe. Gerade hier liegt die Stärke eines e-Partizipationsansatzes. Durch den digitalen Ansatz ist es möglich Einzelmeinungen zeit- und ortunabhängig einzubringen und allen Teilnehmern innerhalb der App strukturiert zu präsentieren.

Die folgend aufgeführten Anwendungsbeispiele der e-Partizipation in der Dopingprävention legen den Schwerpunkt auf die Prozesse der Themen- und Entscheidungsfindung sowie dem Vermittlungsprozess der Themeninhalte als solches. Bestehende Prozesse im Rahmen des Präventionsprogramms GEMEINSAM GEGEN DOPING sollen durch die Smartphone-App sinnvoll ergänzt werden. Ziel ist es, die Akzeptanz der Zielgruppe bezogen auf die Dopingpräventionsarbeit weiter zu erhöhen. Die folgenden Beispiele bauen in ihrer Komplexität aufeinander auf. So stellt das erste Anwendungsbeispiel „Poll & Vote“ eine einfache Art eines Stimmungsbarometers dar, gefolgt von einem Beispiel aus dem Bereich „Agenda-Setting“ bis schließlich hin zu einem offenen „Ideenwettbewerb“.

Die zur Illustration eines mobilen e-Partizipationsansatzes angeführten Screenshots dienen zur Vermittlung eines ersten Eindruckes einer Praxislösung. Dabei werden derzeit zwei verschiedene Design-Sets erprobt. Eines mit einem so genannten „Streetart-Style“ (s. Anwendungsbeispiel 1) und eines im so genannten „Emoji-Style“ (s. Anwendungsbeispiel 2). Denkbar ist hierbei auch die Einführung eines adaptiven Designs, das sich z.B. am Alter und/oder den eigenen Wünschen des Benutzers orientiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Design-Sets, die derzeit in Erprobung sind. Linkes Design „Emoji-Style“, rechtes Design „Streetart-Style“.

Dies war der erste Teil der dreiteiligen Artikelserie, in dem ein Überblick über die Zielsetzung des Kooperationsprojekts gegeben wurde. Im zweiten Teil werden dann zwei Anwendungsbeispiele der geplanten Smartphone-App vorgestellt.